Energie-Lexikon

P-z

P

Photovoltaik (PV)

In der Photovoltaik wird die Energie des Sonnenlichts mit Hilfe von Solarzellen in elektrischen Strom umgewandelt. Da Solarzellen aus Tageslicht Gleichstrom erzeugen, ist ein Wechselrichter notwendig, der diesen Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt. Dieser wird ins öffentliche Stromnetz eingespeist und von den Netzbetreibern mit 46,75 Ct (Aufdachanlagen bis 30 kWp) pro Kilowattstunde vergütet (Erneuerbare-Energien-Gesetz).


Interessant: Da die Vergütung über dem aktuellen Marktpreis liegt, ist es für die Betreiber von Photovoltaik-Anlagen immer sinnvoller, den Solarstrom vollständig in das öffentliche Netz einzuspeisen und selbst regulären Graustrom zum Marktpreis zu beziehen.

Preisgarantie

In Zeiten ständig steigender Strompreise, suchen viele Verbraucher nach Kosten-sicherheit. Mit einer Preisgarantie sind Verbraucher vor Preiserhöhungen geschützt. Für einen bestimmten Zeitraum wird ein gleichbleibender Strom- oder Gaspreis gewährleistet und Verbraucher sind vor schwankenden Energiepreisen geschützt. Die Garantie gilt für alle Bestandteile des Strom- oder Gaspreises. Sämtliche Steuern, Abgaben, Umlagen, Energiekosten und Netzent-gelte sind hier eingeschlossen und der Strompreis wird nicht erhöht. Neben dieser Brutto-Preisgarantie bieten manche Versorger eine sogenannte Netto-Preisgarantie an, die alle Preisbestandteile außer der Mehrwert-steuer abdeckt. In diesem Fall dürfen Anbieter den Strompreis nur dann erhöhen, wenn die MwSt. steigt.

Prognose

= Vorhersage zukünftiger Entwicklungen auf Basis aktueller Fakten.
Prognosen sind mit bestimmten Eintrittswahrscheinlichkeiten verbunden. Mit der wachsenden Stromeinspeisung nimmt die Bedeutung von sowohl kurz-fristigen als auch langfristigen Prognosen zu. Für den sicheren Netzbetrieb und eine effiziente Kraftwerkseinsatzplanung sind möglichst genaue Vorhersagen über die Einspeiseleistung aus Wind- und Solarstrom entscheidend. Die Zuverlässigkeit von Windleistungs-vorhersagen und Solarprognosen wirkt sich auf den Bedarf an Regelenergie aus, die für die Netzstabilität bereitgestellt werden muss. Längerfristige Prognosen zum Beispiel zum künftigen Ausbau der Erneuerbaren Energien und dem zu erwartenden Energiebedarf sind wichtig für entsprechende energiewirtschaftliche Weichenstellungen und die Investitions-planungen von Kraftwerks- und Netzbetreibern.


R

Regelenergieleistung

(auch Regelleistung)
Vorgehaltene Leistung einer Stromerzeugungsanlage zur Bereitstellung von Regelleistung (seltener auch Regelenergie) gewährleistet die Versorgung der Verbraucher mit genügend elektrischer Energie in ausreichender Qualität bei unvorher-gesehenen Ereignissen im Stromnetz. Da der Stromverbrauch der Kunden nie hundertprozentig mit der Prognose des Stromanbieters übereinstimmen kann, muss der Netzbetreiber "Regelenergie" bereitstellen, um die Schwankungen auszugleichen. Sonst würde die Spannung im Netz absinken, die Versorgungssicherheit wäre gefährdet. Dazu können kurzfristig Leistungsanpassungen bei regelfähigen Kraftwerken durchgeführt werden, schnell anlaufende Kraftwerke (z. B. Gasturbinenkraftwerke) gestartet oder Pumpspeicherwerke eingesetzt werden. Nicht regelfähig und daher auch nicht zur Bereitstellung von Regelenergie geeignet sind z.B. Windkraftanlagen.

Regelenergiemarkt
Ein Teilmarkt des Strommarktes, an dem Regelenergie gehandelt wird. Mit der Zunahme an fluktuierenden Stromeinspeisern im Zuge des Ausbaus der Erneuerbaren Energien ist ein erhöhter Regelleistungsbedarf verbunden. Damit gewinnt der Markt für Regelenergie an Bedeutung. Mit den Ende 2011 geänderten Rahmenbedingungen will die Bundesnetzagentur den Regelenergiemarkt für neue Anbieter, weitere flexible Lastpotenziale und neue Technologien erschließen, unter anderem um den Wettbewerb auf dem Strommarkt zu fördern.

Ressourcen

Vorräte materieller und ideeller Art, die in der Regel nur im begrenzten Umfang vorhanden sind. Natürliche Ressourcen werden als Naturgüter bezeichnet (Quelle: BMU).

Reststoffe

Reststoffe werden, im Gegensatz zu Energiepflanzen, nicht eigens für die energetische Nutzung angebaut, sondern sind bei einer anderen, vorherigen Nutzung von Biomasse angefallen. Was auf den ersten Blick als überflüssiger Abfall erscheint, ist aber ein wertvoller Reststoff, der auch energetisch genutzt werden kann. Für Bioenergie werden biogene Reststoffe wie Erntereste, Biomüll, Stroh sowie tierische Exkremente (z. B. Gülle, Mist) genutzt.


S

Spannungsebene

Stromnetze teilt man nach der Spannung ein, bei der sie Strom übertragen:

Höchstspannung: In der Regel 230 kV oder 400 kV. Das Höchstspannungsnetz ist ein Übertragungsnetz. Es verteilt die größtenteils von Kern- und Kohlekraft-, aber auch Wasserkraftwerken einge-speiste Energie landesweit an Transformatoren, die nahe an den Verbrauchsschwerpunkten liegen. Diese Kraftwerke übernehmen die Grundlastversorgung.


Hochspannung: 50 kV bis 150 kV. Das Hochspannungsnetz sorgt für die Grobverteilung von elektrischer Energie. Leitungen führen hier in verschiedene Regionen, Ballungszentren oder große Industriebetriebe. Abgedeckt wird ein Leistungsbedarf von 10 bis 100 MW.


Mittelspannung: 6 kV bis 30 kV. Das Mittelspannungsnetz verteilt den Strom an die Transformatorstationen des Niederspannungsnetzes oder Einrich-tungen wie zum Beispiel Behörden, Schulen oder Fabriken. Stadtwerke, die ebenfalls Kraftwerke oft auch mit Kraft-Wärme-Kopplung betreiben, speisen ihren Strom in dieses Netz.


Niederspannung: 230 V oder 400 V. Die Niederspannungsnetze sind für die Feinverteilung zuständig. Die Mittelspannung wird auf 400 V bzw. 230 V transformiert und damit werden Haushalte, Industrie, Gewerbe und Verwaltungen versorgt.

Spitzenlast

= kurzzeitig auftretende hohe Leistungs-nachfrage im Stromnetz oder in anderen Versorgungsnetzen (Erdgas, Fernwärme, Nahwärme).
Bedarfsspitzen zeichnen sich oft durch einen starken Anstieg der nachgefragten Leistung aus, so dass für die Stromver-sorgung schnell regelbare Spitzenlast-kraftwerke eingesetzt werden müssen. Diese können innerhalb von Sekunden oder Minuten hohe Leistungen zur Verfügung stellen. Hierzu zählen unter anderem Pumpspeicherkraftwerke, Druckluftspeicherkraftwerke, aber auch moderne Gasturbinenkraftwerke.

Spitzenlastkraftwerke lassen sich sehr schnell regeln. Stromanbieter nutzen sie dazu, Schwankungen im Leistungsbedarf auszugleichen, die von den anderen Kraftwerkstypen nicht ausgeregelt werden können, oder bei denen dies wirtschaftlich nicht sinnvoll ist. Spitzenlastkraftwerke müssen jeder Leistungsveränderung im Netz folgen können und somit eine sehr hohe Dynamik besitzen. Der von ihnen erzeugte Strom ist deswegen meist wesentlich teurer als der anderer Kraftwerkstypen.


Spitzenlastkraftwerke werden meist nur wenige Stunden pro Tag eingesetzt, nämlich zu den absoluten Verbrauchsspitzen, bei starken Lastanstiegen im Netz und bei ungeplanten Schwankungen beim Stromverbrauch, insbesondere bei Ausfällen anderer Kraftwerke.

Standardlastprofil

Bei Stromkunden ohne registrierende Leistungsmessung werden vom Energieversorger Standardlastprofile (SLP) eingesetzt um den Lastgang zu prognostizieren (Strom- oder Gas).
In der Regel werden Standardlastprofile für Stromabnahmestellen mit einem voraussichtlichen Jahresverbrauch unter 100.000 kWh angewendet.

Bei Gasabnahmestellen werden Standardlastprofile bei einem voraus-sichtlichen Jahresverbrauch unter 1.500.000 kWh und einer maximalen stündlichen Leistung von 500 kW angewendet. In der Praxis werden hierfür häufig die Standardlastprofile des bdew verwendet, bei denen nach Kundengruppen mit ähnlichem Abnahmeverhalten unterschieden wird.

Standby-Betrieb

Ein Haushalt mit TV, Sat-Receiver, DVD-Spieler, CD-Spieler, Radio, Verstärker, PC und Monitor verursacht in Summe alleine für den Standby-Verbauch (Ann: 5W je Gerät) jährlich 350 kWh und 70 € an Stromkosten.


Tipp: schaltbare Steckerleisten trennen auf einen Klick gleich mehrere Geräte vollständig von der Stromversorgung.


Steuern und Abgaben

Der Strompreis setzt sich aus versch. Komponenten zusammen. Ein großer Teil der Stromkosten besteht aus gesetzlichen Steuern und Abgaben. Neben der Mehr-wertsteuer (MwSt.) gibt es den Zuschlag gemäß Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz (KWKG), die Stromsteuer und die Konzessionsabgabe.


Die Steuern und Abgaben werden zwar vom Lieferanten eingefordert, aber zur Gänze abgeführt. In den Erdgaskosten sind ebenfalls gesetzliche Steuern und Abgaben enthalten: Erdgassteuer, Konzessions-abgabe und Mehrwertsteuer. Aktuell machen Steuern, Abgaben und Umlagen circa 54 % des Strompreises aus.

Strombörse

= organisierter Markt für Strom, der ähnlich wie eine Wertpapierbörse funktioniert
Stromerzeuger und -händler bieten hier Wochen-, Tages- und Stundenprodukte an. Die Preise orientieren sich dabei an der momentanen Marktlage. Durch die Liberalisierung der europäischen Elektri-zitätsmärkte hat das Thema Stromhandel für die Energieversorger stark an Bedeu-tung gewonnen. Langfristige Lieferver-träge weichen immer mehr Verträgen mit kurzfristiger Dauer.
Die European Energy Exchange (EEX) mit Sitz in Leipzig ist eine elektronische Börse für den Stromhandel. Sie ist mit über 180 Börsenteilnehmern aus 20 Ländern die größte Energiebörse in Europa.


Strommix

= prozentuelle Aufteilung der Energie-träger, aus denen der Strom erzeugt wurde, den der Stromanbieter an den Verbraucher verkauft hat.


In Deutschland sind seit 2005 alle Energieversorgungsunternehmen (EVUs) verpflichtet, nach §42 des Energiewirt-schaftsgesetzes (EnWG) Informationen über ihren Strommix offenzulegen.
Die Stromkennzeichnung muss für die Endverbraucher auf der Stromrechnung und auf allen Werbematerialien angege-ben sein. Mit den Informationen, insbe-sondere über die Umweltauswirkungen, soll dem Stromkunden ermöglicht werden, die "Qualität" der Stromproduk-tion zu bewerten.

Folgende Daten müssen veröffentlicht werden:

• der Strommix des Unternehmens (Händlermix, auch Lieferantenmix genannt), der alle Kunden des Händlers, die Endverbraucher sind, zusammenfasst. Zusätzlich kann der Strommix eines speziellen Tarifs (Produktmix), z. B. "100 % Wasserkraft", angegeben werden.


• Informationen über Umweltauswir-kungen pro kWh (Kohlendioxid-Emissi-onen, die für die globale Erwärmung verantwortlich gemacht werden und Menge des radioaktiven Abfalls).


• bundesweite Durchschnittswerte für alle Angaben, damit ein Vergleich möglich ist

Der bundesdeutsche Strommix ist immer noch stark durch fossile Energieträger geprägt (2007 ca. 58%), der Anteil an Kernenergie und Erneuerbaren Energieträgern ist jedoch deutlich größer als bei der Gesamtenergieversorgung.

Die Anteile an der gesamten Netto-Stromerzeugung in Deutschland (Stand 2007):

• Braunkohle 24%
• Steinkohle 22%
• Erdgas 12%
• Kernenergie 22%
• Erneuerbare Energien 14%
• Heizöl, Pumpspeicher und Sonstige 6%

 

Quelle: BDEW


Strompreise

Strompreise werden in Deutschland zwar mit der Einheit Kilowattstunde (kWh) für Energie berechnet und von den Stromanbietern einfach als Strompreis in Ct/kWh ausgewiesen, ein genauer Blick auf die Stromrechnung zeigt aber schnell, dass dieser Strompreis längst nicht nur ein Produkt aus Tarif und Mehrwertsteuer ist, sondern sich aus vielen verschiedenen Komponenten zusammensetzt.

Die drei Strompreis-Hauptbestandteile:
• Preis für Energieerzeugung, Beschaffung und Lieferung (30 %)
• Preis für die Netznutzung (das Netznutzungsentgelt, Netzentgelt) (20 %)
• Diverse Abgaben, Umlagen und Steuern (50 %)

Energieerzeugung, Beschaffung und Lieferung
Etwa 30 % des Strompreises entfallen auf Erzeugung, Beschaffung und Lieferung. Dieser Bestandteil wird zum größten Teil an den Strombörsen bestimmt. An den Strombörsen kaufen und verkaufen Energieerzeuger und Energieversorger zeitlich abgegrenzte Mengen an Strom. Häufig sind Energieerzeuger auch Stromanbieter, nicht jeder Stromanbieter muss aber auch gleichzeitig ein Energieerzeuger sein.

 

Netznutzung
Die Netznutzung trägt ca. 20 % zum Strompreis bei. Das Netznutzungsentgelt ist ein gesetzlich reguliertes Entgelt, das von Stromnetzbetreibern für die Durchleitung von Strom durch ihre Netze zu den Verbrauchern erhoben wird. Es enthält unter anderem die Kosten für den Aufbau, den Betrieb und die Instandhaltung der Netze.

Abgaben, Umlagen und Steuern
Die Hälfte des Gesamtpreises für die Verbraucher entfallen auf 7 verschiedene Abgaben, Umlagen und Steuern.

EEG -Umlage
Die EEG-Umlage trägt den größten Anteil zum Strompreis bei. Die Umlage soll die Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien fördern. Ökostrom wird den Produzenten zu gesetzlich festgeschriebenen Preisen abgenommen. Diese liegen über den Markttarifen. Die Differenz wird über die EEG-Umlage von den Verbrauchern bezahlt.

Mehrwertsteuer
Auf die Stromlieferung und auf alle Umlagen und Abgaben wird eine Umsatzsteuer erhoben.

Stromsteuer (auch Öko-Steuer genannt)
Die Stromsteuer sollte ursprünglich klimapolitische Ziele fördern. Tatsächlich fließen die Einnahmen aber fast ausschließlich in die Rentenkasse.

Konzessionsabgabe
Die Konzessionsabgabe wird an die Gemeinden gezahlt. Sie ist ein Entgelt für die Einräumung von Wegerechten für z. B. Bau und Betrieb von Stromleitungen.

KWK-Umlage
Die Stromerzeugung aus Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung soll mit dieser Umlage gefördert werden.

19 Umlage
Diese Umlage ist im Jahr 2012 zum Ausgleich für Netzentgeltbefreiungen stromintensiver Unternehmen eingeführt worden.

Offshore-Haftungsumlage
Die Offshore-Umlage ist seit 2013 Teil des Strompreises. Damit wird ein Großteil der Schadensersatzforderungen der Stromkonzerne, die durch den verspäteten Anschluss der Offshore-Windparks aufkamen, auf die privaten Verbraucher umgelegt.

 


Die zukünftige Entwicklung der Strompreise
Wenn wir die Strompreise im letzten Jahrzehnt vergleichen, zeigt sich, dass der Strompreis im direkten Vergleich um fast zwei Drittel gestiegen ist. Im Schnitt finden jedes Jahr Erhöhungen um ca. 4,8 % statt. Ein Ende dieser Aufwärtsentwicklung ist für die Stromtarife langfristig nicht in Sicht. Im Hinblick auf die Energiewende und die zukünftigen Kosten dieses Jahrhundertprojekts sehen wir in den meisten Prognosen auch weiterhin Strompreiserhöhungen auf uns zukommen.

Umso mehr empfiehlt es sich, den eigenen Stromverbrauch durch günstige, geeignete Einsparmaßnahmen so gering wie möglich zu halten und die Strompreise und die Tarife der verschiedenen Stromanbieter durch kostenlose Stromrechner auf Online Portalen mittels Stromvergleich zu prüfen um gegebenenfalls zu einem neuen, günstigen Anbieter zu wechseln.

Stromzähler

Der Stromzähler ist ein Messgerät zur Erfassung gelieferter oder genutzter elektrischer Energie. Er ist im Besitz des lokalen Energieversorgers. Auch nach einem Wechsel zu einem neuen Anbieter bleibt der Zähler im Besitz des regionalen Netzbetreibers
(z.B. Stadtwerk).

Die im Haushalt in Deutschland verbreiteten Zähler zur Verbrauchsabrechnung erfassen den im Stromnetz bei 230 V bereitgestellten Wechselstrom (bzw. Drehstrom) sowie die momentan anliegende Spannung.

Weiterhin gibt es Stromzähler mit zwei und mehr Zählwerken, um unterschiedliche Tarife abrechnen zu können wie Tag- und Nachtstrom.

"Intelligente Stromzähler" oder "Smart Meter" erfassen den Stromverbrauch im Gegensatz zu klassischen Drehstromzählern elektronisch und senden die Verbrauchsdaten des Strom- oder Gasanschlusses selbständig per Funk oder Kabel an das Versorgungsunternehmen.

T

Terminmarkt

Für den Handel von Strommengen, die langfristig bis zu einige Jahre im Voraus an der Strombörse gehandelt werden, dient der Terminmarkt. Ziel ist es, eine sichere Grundversorgung zu garantieren bzw. sich gegenüber künftigen Preisrisiken abzusichern.

 

Der sogenannte Terminhandel macht den weitaus größten Teil der gehandelten Strommengen aus.

Transformator

Transformatoren werden zur Umwandlung von elektrischer Spannung, Ströme und Widerstände eingesetzt.

 

Die Spannung muss zwischen Höchst- Hoch-, Mittel- und Niederspannungs-netzen auf das jeweils nachgeschaltete Netz geregelt werden.

 

Ein Transformator kann die Spannung erhöhen oder verringern.

Treibhausgas

= gasförmiger Stoff natürlichen oder anthropogenen Ursprungs, der einen Treibhauseffekt bewirkt, d. h. Wärmestrahlung in der Erdatmosphäre hält, die sonst in den Weltraum abstrahlen würde.
Hauptursache für den vom Menschen verursachten Treibhauseffekt, der zum Klimawandel führt, ist der Ausstoß der Treibhausgase Kohlendioxid (CO2) und Methan (CH4).


U

Übertragungsnetz (Transportnetz)

Das Stromübertragungsnetz dient dem überregionalen Ferntransport von Strom.

 

Um die Übertragungsverluste möglichst zu minimieren, wird dazu Höchstspannung gewählt. Üblicherweise kommen dabei die Spannungsebenen von 220 und 380 Kilovolt zur Anwendung.

 

Über Umspannwerke (Transformatoren) ist das Übertragungs-netz mit den regionalen Verteilnetzen verbunden.

Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB)

= Betreiber der Höchstspannungsnetze, die den Strom über große Entfernungen transportieren.

 

Sie haben die Aufgabe, die Übertragungsnetze zu warten und instand zu halten sowie Stromerzeugern, -händlern und -lieferanten Zugang zu den Netzen zu gewähren. Außerdem gleichen die ÜNB Netzschwankungen aus, indem sie Regelener-gie bereitstellen. Sie sind dem Gesetz nach die Systemverant-wortlichen, das heißt für die Versorgungssicherheit zuständig.


V

Versorgungssicherheit

Im Bereich der Stromversorgung gilt die Versorgungssicherheit als gegeben, wenn Verbraucher ihren Bedarf an elektrischer Energie dauerhaft und nachhaltig decken können. Der Begriff umfasst alle Stufen der Wertschöpfungskette der Elektrizitätsver-sorgung, darunter die Bereitstellung von Primärenergieträgern, die Erzeugung oder Beschaffung von elektrischer Energie, die Übertragung und Verteilung über Netze und Anlagen sowie Handel und Vertrieb.
Besondere Bedeutung haben die Transportnetze wegen ihrer Verantwortung für das Gesamtsystem der Stromversorgung.

Auch die Zuverlässigkeit der Versorgung, das heißt Störungs- und Unterbrechungsfreiheit gilt als Bestandteil der Versorgungs-sicherheit. Bezogen auf die Energieversorgung allgemein wird der Begriff Versorgungssicherheit auch im Hinblick auf die Zuverlässigkeit von Energieimporten angewendet.
Da Deutschland und Europa stark von Öl-, Gas-, Kohle- und Uranimporten abhängig sind, spielt die Frage nach der Zuverlässigkeit der Lieferungen eine wichtige Rolle.

Verteilnetz / Verteilernetz

= Nieder-, Mittel- und Hochspannungsnetze

Sie sorgen dafür, dass der Strom regional verteilt wird.

Haushalte bis mittelgroße Abnehmer sind an das Verteilnetz angeschlossen, das über Umspannwerke (Transformatoren) mit dem Übertragungsnetz (Höchstspannung) verbunden ist.

Verteilnetzbetreiber

Sind für den Stromtransport im Verteilnetz und damit die lokalen Stromnetze zuständig.

Zu den Aufgaben der Verteilnetzbetreiber gehört neben Wartung und Instandhaltung der Netze und dem Betrieb der Messstellen auch die Gewährung des Netzzugangs für Stromhändler und -lieferanten, wie zum Beispiel Betreibern von kleineren EEG-Anlagen. Etwa 900 Verteilnetzbetreiber gab es im Jahr 2010 deutschlandweit.


W

Wärmepumpe

Die Funktionsweise der Wärmepumpe ist im Prinzip identisch mit der eines Kühlschranks. Während der Kühlschrank allerdings seinem Innenraum die Wärme entzieht und nach außen abgibt, entzieht die Wärmepumpe dem Außenbereich die Wärme und gibt sie z.B. als Heizenergie an das Haus ab. Die Funktion läuft also genau umgekehrt ab.

Effizienzwunder.
Über Wärmetauschersysteme wird der Umwelt Wärme entzogen. Diese wird innerhalb des Gerätes in einem so genannten Kältekreislauf auf ein höheres Temperaturniveau gebracht und kann dadurch für Heizzwecke genutzt werden. Die Wärmepumpe erzeugt so aus 25% zugeführter Energie 100% Heizleistung.

Wirkungsgrad

= Verhältnis von Energieeinsatz und erhaltener Leistung (z. B. Strom oder Wärme)

Der Gesamtwirkungsgrad gibt an, wieviel nutzbare Energie bei einer Umwandlung von einer Energieart in eine andere übrig bleibt.

Beispiele für Wirkungsgrade:
GuD-Kraftwerk (Erdgas): 55-60%
Wärmekraftwerk (Kohle): 25-45%
Wärmekraftwerk mit Kraft-Wärme-Kopplung: bis 98%
Wasserkraftwerk: 80-90%
Windkraftanlage: bis 50%
Glühlampe: 3-5%


Z

Zähler

Der Stromzähler ist ein Messgerät zur Erfassung gelieferter oder genutzter elektrischer Energie. Er ist im Besitz des lokalen Energieversorgers. Auch nach einem Wechsel zu einem neuen Anbieter bleibt der Zähler im Besitz des regionalen Netzbetreibers (z.B. Stadtwerk).

Die im Haushalt in Deutschland verbreiteten Zähler zur Verbrauchsabrechnung erfassen den im Stromnetz bei 230 V bereitgestellten Wechselstrom (bzw. Drehstrom) sowie die momentan anliegende Spannung.

Weiterhin gibt es Stromzähler mit zwei und mehr Zählwerken, um unterschiedliche Tarife abrechnen zu können wie Tag- und Nachtstrom.

"Intelligente Stromzähler" oder "Smart Meter" erfassen den Stromverbrauch im Gegensatz zu klassischen Drehstromzählern elektronisch und senden die Verbrauchsdaten des Strom- oder Gasanschlusses selbständig per Funk oder Kabel an das Versorgungsunternehmen.

Zählermiete / Zählertarif

Der örtliche Energieversorger verlangt für die Installation, Ablesung, Abrechnung und Wartung des Stromzählers eine vom Stromverbrauch unabhängige Zählermiete, welche oft auch Verrechnungspreis genannt wird.

Zweirichtungszähler

Ein Zweirichtungszähler (Zweiwegzähler) misst den Strom, der in das Stromnetz eingespeist wird und den Strom, der aus dem Netz bezogen wird mit einem einzigen Zähler. Dazu besitzt der Zweirichtungszähler getrennte Zählwerke in einem einzigen Gehäuse.


Die Strommengen werden ebenfalls getrennt ausgewiesen. Es erfolgt keine Saldierung.

Achtung: Wenn man den Stromanbieter wechseln möchte, ist es von Vorteil, zwei getrennte Zähler zu verwenden. Ein Zweirichtungszähler hat nur eine Zählernummer, was in der Praxis gerne zu Verwirrung führt.